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Vereinswanderung (MAMU) vom 9. Juni 2007, Feldkirchen-Westerham, Mangfall-Leiten
Etwa 15 Exkursionsteilnehmer fanden sich am Bahnhof Westerham ein, obwohl im pilzarmen Juni bei relativ trockenem Wetter eher mit vielen Stechmücken und weniger mit Pilzen zu rechnen war. Einige versprengte Gewitterregen haben uns jedoch zum Glück vor einem schwammerlfreien Samstagsspaziergang bewahrt. Schon auf den ersten Exkursionsmetern flogen uns Maipilze, Becherlinge und Schildborstlinge nur so um die Ohren.
Wie fast immer im Juni bekamen wir ein gewaltiges Formenspektrum des Waldfreund- sowie des Breitblattrüblings geboten. Für kulinarisch ambitionierte Schwammerlsucher gab es neben den schon erwähnten Maipilzen auch Perlpilze und Flockenstielige Hexenröhrlinge, wenn auch nicht gerade in pfannenfüllenden Mengen. Auf Buchentotholz fanden wir zwei Dachpilzarten, den Samtfüßigen und den wunderschönen Gelbstieligen Dachpilz. Ein bisserl was Giftiges hat's auch gegeben: zwei Risspilze, die jeweils einzeln wuchsen, damit die Bettina und der Hias es besonders schwer haben beim Bestimmen.
Der Sensationsfund des Tages war zweifellos eine junge Birkenrotkappe, die Anfang Juni aber schon rein gar nichts im Wald verloren hat. Exkursionsleiter Robert Tardino bemängelte auch bald eine nicht ganz vorschriftsmäßige Stielschuppung des Exemplars, die unter Umständen ein komplette Neubearbeitung der Gattung Leccinum erforderlich gemacht hätte. Zum Glück handelte es sich bei dem Fruchtkörper um eine der berüchtigten Selbstanfertigungen von Rainer Thiebe, der dies selbstverständlich erst offenbarte, nachdem der Schwammerlkönig den Sensationsfund nach allen Regeln der Kunst fotografiert hatte.
Zum Schluss der Wanderung bescherte uns das aufmerksame Auge von Bernd Fellmann noch einen schönen Fund: Direkt am Ortsrand von Westerham wuchs an einem Südhang bei Linde der Fransige Wulstling (Amanita strobiliformis), eine wärmeliebende Art, die ähnlich wie der Wurzelnde Bitterröhrling auch im Münchner Stadtgebiet nicht selten anzutreffen ist. Vom selben Tag wurde übrigens auch ein Fund von den Pullacher Spionwiesen gemeldet, wo der Fransige Wulstling unter Eichen wächst. So riesige Schwammerln findet der Bernd sicher nur aus Versehen, mit Absicht findet er solche Sachen, wie sie auf den letzten fünf Fotos zu sehen sind.
Zum traditionsgemäßen Ausklang der Exkursion kehrten wir in den Naringer Wirtsgarten ein, wo es bekanntlich eine umwerfend gute Bratensulz mit Röstkartoffeln gibt. Die bedauerlicher Weise einzige übrige Portion davon teilte ein gütiges Geschick dem Berichterstatter zu, der sie sich allerdings durch die Anreise per Drahtesel inklusive kapitalem Plattfuß schwer verdient hatte und überdies nach der Einkehr noch zweimal den Mangfallhang hinaufschleppen durfte.